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„Mallorca Zeitung“ vergibt Journalistenpreise für long reads
Palma de Mallorca – Die Gewinner des Journalistenpreises der „Mallorca Zeitung“ 2021 stehen fest: Es handelt sich um zwei sogenannte long reads, längere Artikel, die das Potenzial klassischer Zeitungsberichterstattung verdeutlichen.
Ausgezeichnet werden Marten Rolff für seinen am 30. April 2021 in der „Süddeutschen Zeitung“ veröffentlichten Essay „Das Blaue vom Himmel“ sowie Kurt de Swaaf für seine am 15. August 2020 in der „Neuen Zürcher Zeitung“ erschienene Doppelseite „Seegras ist lästig, aber unentbehrlich“.
Ausgerufen war der von der Fundació Mallorca Turisme (Inselrat Mallorca) unterstützte Preis auch in der Kategorie Fernsehen/Radio/ Online. Die Jury gab jedoch den beiden Print-Artikeln den Vorzug. Von Lesern, Zuschauern, Hörern, Nutzern und Autoren waren knapp 40 Beiträge nominiert worden.
„Auch in den audiovisuellen Medien gab es in der Pandemie viele gute Beiträge über die Lage auf der Insel“, so „MZ“-Chefredakteur Ciro Krauthausen. „Die uns vorliegenden Beispiele folgten jedoch fast ausnahmslos und zum Teil mit denselben Gesprächspartnern dem gleichen Muster: Das bedeutet Corona für den Tourismus auf der Insel; das sind die sozialen Folgen für die Bewohner; so versucht Mallorca umzudenken.“
Einen ganz anderen Weg als das Durchdeklinieren der Corona-Krise wählte Marten Rolff, Redakteur der „Süddeutschen Zeitung“, für seinen Essay über die deutsche Sehnsucht nach Mallorca. Im Frühling 2021 hatten sich etwa 40.000 Urlauber über die Warnungen der Bundesregierung hinweggesetzt und waren zum Osterurlaub auf der Insel aufgebrochen. Rolff nimmt das zum Anlass, dieser auch eigenen Insel-Leidenschaft nachzuspüren und sie von ganz verschiedenen Seiten zu betrachten – inklusive der Realität, in der sie zum Ausdruck kommt, und der vielen mit ihr einhergehenden Widersprüche. Ihm gelingt so ein stilistisch brillanter, auch streitbarer Text, der damit spielt, dass diese deutsche Sehnsucht nach Mallorca letztlich nicht erschöpfend erklärt werden kann.
Nicht frei assoziierend, sondern penibel dokumentierend und im Austausch mit Experten auf Mallorca geht der freie Journalist und studierte Meeresbiologe Kurt de Swaaf an sein Thema heran: die Seegraswiesen im Meer vor Mallorca. Auf einer Doppelseite beschreibt er präzise undverständlich, wie die Posidonia oceanica hocheffizient CO2 abbaut, warum einzelne Abschnitte womöglich die ältesten Organismen der Erde darstellen und wie es um die Überlebenschancen dieses „verkannten Ökosystems“ in der fortschreitenden Klimakrise steht. Ihm gelingt so bester Wissenschaftsjournalismus. So gut hatte zumindest auf Deutsch kaum wer die für das Mittelmeer und uns alle so wichtigen Seegraswiesen erklärt.
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Einsendeschluss | |
Journalistenpreis der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe | 31.01.2026 |
Johnny-Klein-Preis | 23.11.2025 |
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Ulrich-Schwabe-Medienpreis | 07.09.2025 |
Konrad-Duden-Journalistenpreis | 15.07.2025 |
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